Und wieder einmal bin ich als Leiharbeiter in einem Elektrobetrieb der unschönen Sorte gelandet.
Die Firma L. in Bad Lausick beeinflusst das Stadtbild dort nicht gerade unerheblich. In diesem Betrieb zu arbeiten, macht jedoch nicht halb soviel Freude.

Das Rauchverbot an Arbeitsplätzen, wie es in der Arbeitsstättenverordnung vorgeschrieben wird, wird dort mit Füßen getreten. Bitten an den rauchenden Kollegen, doch bitte draußen zu rauchen, wird dumm kommentiert: was ich denn gegen Rauchen hätte?
Und da wird auch nicht nur in der verqualmten Werkstatt gearbeitet. Die Leiharbeiter aus meiner Firma sitzen hinter dem Hof in einer alten Garage, wo die Steckdoseneinsätze an den blanken Drähten von der Wand baumeln und zwei Leuchtstofffunzeln dämmriges Licht in die Raummitte werfen, wo zwischen Kabelresten und Paletten ein gutes Dutzend Baustromverteiler auf den Umbau und die Nachrüstung mit RCD-Schaltern warten.
Arbeitsschutz? Unfallverhütung? Ordnung am Arbeitsplatz???
Vorgeschrieben ist auch vor Arbeitsbeginn eine Unterweisung in die spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz und die korrekte Handhabung und der Umgang mit Maschinen und Einrichtungen und so weiter. Dafür muss sogar ein Protokoll vom Entleiher und vom Arbeitnehmer unterschrieben werden. Wie soll ich ein solches Protokoll unterschreiben, wenn keine Einweisung stattgefunden hat? Der Entleiher, also der zuständige Mitarbeiter bei der Firma L., hat das Protokoll mal eben blanko unterschrieben. Ist ja mal nett von ihm. Aber ich unterschreibe das nicht.
Was wohl meine Leihfirma dazu sagen wird?
Und morgen soll es über 34°C werden, also schön kuschelig in der Garage.
Muss ich da arbeiten gehen? Ich weiß es einfach noch nicht. Ich werde mich mal bei meiner Firma beschweren müssen.

Nachtrag:
Inzwischen habe ich die Leiharbeitsfirma verlassen und ein Gerichtsverfahren angehängt. Die Leiharbeitsfirma hat beim Lohn die Überstundenzuschläge und Sonntagsarbeitszuschläge „falsch“ berechnet und die Kündigung rückwirkend ausgestellt.
So etwas funktioniert natürlich nicht.